Radentscheid: Kostenschätzung der Stadt Bielefeld offensichtlich unzutreffend

— Pressemitteilung vom 28. Juni 2019 —

In Kürze möchte der Radentscheid Bielefeld mit dem Sammeln von Unterschriften für ein Bürgerbegehren beginnen: für bessere Radfahrbedingungen in Bielefeld. Jetzt hat der Radentscheid Bielefeld Post bekommen: Die Stadtverwaltung schätzt, dass rund 137 Mio. Euro nötig seien, um in den nächsten fünf Jahren die 11 Ziele des Radentscheids umzusetzen. Davon entfallen bereits 75 Mio. Euro auf die Einrichtung von 5 km geschützten Radwegen jährlich. Das wären 3 Mio. Euro pro Kilometer. „Unrealistisch hoch“, nennt Claudia Böhm, Sprecherin des Radentscheids, diese Zahl. „Erfahrungsgemäß kostet ein Kilometer Radweg höchstens 300.000 Euro. Von den behaupteten 75 Mio. Euro blieben also nur 7,5 Mio. Euro übrig. Und davon müsste die Stadt nur einen Teil selbst tragen, denn sie würde Fördermittel erhalten“, so Böhm weiter. Bereits eine Korrektur dieses einen Punktes lasse die Gesamtkosten drastisch fallen. Dazu komme, dass bei geschützten Radfahrstreifen, die von einer vorhandenen breiten Fahrbahn abgetrennt werden, sogar erheblich geringere Kosten als bei einem Neubau anfielen. Und schließlich habe niemand goldene Pömpel für den Schutz der Radwege gefordert.

„Wir haben den Eindruck, dass die Stadtverwaltung durch die extrem hohe Schätzung den Radentscheid bremsen will, denn wir sind rechtlich gezwungen, ihre unrealistische Kostenschätzung auf unsere Unterschriftenlisten zu übernehmen.“, sagt Radentscheid-Sprecher Michael Schem. „Wir werden die Details der Schätzung öffentlich hinterfragen und realistische Zahlen präsentieren. Bielefeld muss endlich Klarheit darüber bekommen, wie die Verkehrswende gestaltet wird. Egal, ob mit Auto, ÖPNV, Rad oder zu Fuß: Die Menschen in dieser Stadt warten auf Taten – viel zu lange schon.“

Kommentare sind geschlossen.