Radentscheid kritisiert „Sturzfalle“ am Bahnhof Brackwede

Der Radentscheid Bielefeld fordert die Stadt Bielefeld auf, das Gleis auf der Eisenbahnstraße am Bahnhof Brackwede baulich für den Radverkehr abzusichern. Die Anfang September angebrachte Markierung hält die Initiative für „völlig unzureichend“.

Seit die Eisenbahnstraße als Umleitung aufgrund der Baumaßnahmen an der Brackweder Hauptstraße ausgewiesen wurde, kommt es an diesem Gleis immer wieder zu Unfällen. Radfahrende verfangen sich in den Schienen, die die Eisenbahnstraße im spitzen Winkel queren.

Anfang September wurde auf der Straße eine Markierung angebracht, die Radfahrende anleitet, von der Fahrbahn nach rechts abzubiegen, die Gleise zu queren und auf dem Bürgersteig weiterzufahren. Diese Führung kritisieren die Aktiven, weil sie den Radverkehr in den Warte- und Einstiegsbereich für die Busse führt. Dort sei jedoch nicht genug Platz vorhanden und es würden weitere Gefahren erzeugt. Wer der Führung nicht folge, sei weiterhin gefährdet, weil an den Gleisen selbst nichts verändert wurde.

„Wir haben monatelang eine wirksame Absicherung gefordert“, sagt Sebastian Lisken vom Radentscheid. „Erst jetzt hat die Stadt reagiert, aber was dort auf die Straße gepinselt wurde, dient höchstens dem Zweck, die Verantwortung auf die Unfallopfer abzuwälzen.“

Der Radentscheid fordert die Stadt auf, das Gleis gegen Stürze abzusichern, etwa durch eine Gummieinlage in den Schienen. Die Radverkehrsführung müsse geändert werden. Die Initiative meint, dass mit den Verbesserungen nicht weiter gewartet werden dürfe. „Ob als Ausweichstrecke oder für die Anbindung des Brackweder Bahnhofs: Die Eisenbahnstraße ist für den Radverkehr wichtig und darf keine Sturzfalle bleiben“, meint Lisken.

Bilder zur Aktion

Am Sonntag, dem 15. September 2024 hat der Radentscheid an der Eisenbahnstraße die Gefahr an den Schienen in einem Pressetermin bildlich dargestellt.

Fahrt auf der neuen Markierung

Der Bahnhof Brackwede ist Bielefelds Haltestelle für Fernbusse. Das folgende Video zeigt, wie der Radverkehr durch die Markierung in den Wartebereich der Busse geführt wird. Die vorhandenen Breiten reichen für eine Kombination aus Gehweg, Radweg und Warte- und Einsteigsbereich für Fernbusse bei weitem nicht aus. Diese Nutzungen geraten in Konflikt, ohne dass die Verkehrsflächen in irgendeiner Weise darauf vorbereitet wurden.

Ob Radfahrende der Markierung folgen, ist ihnen selbst überlassen. Die Nutzung der Markierung ist angesichts der gezeigten Konflikte nicht empfehlenswert. Allerdings sind für diejenigen, die sich gegen die markierte Führung entscheiden, die Schienen so gefährlich wie immer.

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