Radentscheid warnt vor Ausbau der L712n und B61

– Pressemitteilung vom 12.9.2023 –

Der Radentscheid Bielefeld schließt sich den Forderungen vieler Umwelt- und Verkehrsorganisationen an die Ratsmitglieder an, die Anbindung der L712n an die Herforder Straße zu stoppen. Der Bau würde zur Naturzerstörung beitragen und das Erreichen der Klimaschutzziele noch stärker gefährden, mahnt die Initiative. Auch die geplante Einrichtung eines Radschnellweges werde durch die Ausbaupläne erschwert.

Die Aktiven äußern ihr Verständnis für den Wunsch der Anwohner in Altenhagen nach einer Verkehrsberuhigung. „Es ist jedoch keine Lösung, immer neue Kapazitäten zu schaffen,“ meint Sebastian Lisken vom Radentscheid. „So baut man erst an einer Stelle aus, weil es angeblich nicht anders geht, damit erzeugt man Druck an der nächsten Stelle, und am Ende erreicht man nur eines: immer weitere Verkehrszunahme überall.“

Die geplante Neubaustrecke zerstöre nicht nur wertvolle Naturräume in den Johannisbachauen, sondern befördere auch den Ausbau der Herforder Straße, für den bereits Pläne existieren. „Wer sich die Skizzen anschaut, kann angesichts der vier Spuren plus separater Anwohnerstraße und 8 bis 9 Spuren an der Kreuzung mit der L712n nur erschaudern“, kommentiert Sebastian Lisken. Er befürchtet auch, dass die Planung des Radschnellwegs damit deutlich erschwert würde: „Die Herforder Straße ist eigentlich als Route vorgesehen, aber den zusätzlichen Platz würde man insbesondere an der riesigen Kreuzung kaum noch finden.“

Der Radentscheid erinnert die Rathauskoalition an die selbst gesteckten Ziele, den Verkehrsanteil des Autos zu verringern. „Der Verkehrssektor verfehlt laufend seine Klimaschutzziele, und das liegt an Entscheidungen wie der jetzt anstehenden zur L712n“, sagt Claudia Böhm vom ADFC. „Die Stadt Bielefeld hat mit ihren Grundstücken das letzte Mittel in der Hand, den Straßenbau zu stoppen. Diese Grundstücke dürfen nicht verkauft werden“, mahnt Claudia Böhm.

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